HIER IST DER BÄR LOS!

Mit virtuell verlängerter Regalfläche und emotionalen Produkt-Stories rüstet Schuhfilialist Bär sein Multichannel-Konzept auf.

Der Schuhfilialist Bär, Bietigheim-Bissingen, hat eine Technologie-Offensive gestartet. Die Ziele: eine massive Unterstützung der Verkaufsmitarbeiter und eine „virtuelle Regalverlängerung“ in allen 23 Filialen. Der Anbieter von „kompromisslos bequemen Schuhen mit hoher Designqualität“ (Motto: „Ihr Leben wird gut laufen“) stattet zu diesem Zweck das Personal am PoS mit Smartphones aus. Die darauf installierte App macht es möglich , per Barcode-Scanning mobil Bestandsdaten abzufragen, darunter auch Bestände aus anderen Filialen oder aus dem firmeneigenen Online-Shop. Außerdem kann die Ware von dort auch mobil angefordert werden. Ein Verkäufer kann dem Kunden Zusatzinformationen und ergänzende Produkte präsentieren.

Der Roll-out erfolgt schrittweise an allen Standorten. In den Filialen Stuttgart und Bietigheim-Bissingen funktioniert diese Form von „Guided Selling“ bereits. Fünf weitere Filialen sollen im laufenden Jahr folgen. Sebastian Bär, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb: „Speziell das Abfragen von Beständen in Echtzeit und die Vorschläge für Zusatzverkäufe oder Alternativartikel erleichtern unseren Mitarbeitern die Verkaufsgespräche.“ Denn lästige Laufwege ins Lager und zurück zum Kunden fallen weg. Gleichzeitig kann sich das Unternehmen im Kundengespräch modern und zeitgemäß präsentieren. Noch in diesem Jahr soll die Kombination von Online-Bestellung und Abholung in der Filiale eingeführt werden. Denn neben dem stationären Handel vertreibt Bär via Onlineshop und per Katalog. Für den Schuh-Profi bedeuten die beschriebenen Maßnahmen daher „den nächsten Schritt zu einem Omnichannel-Konzept mit hoher Service-Qualität“. Experten schätzen, dass eine solche „virtuelle Verlängerung der Rega lfläche“ dem stationären Handel ein dauerhaftes Umsatzplus von 2 bis 3 Prozent bringen kann.

Bei Bär kommt die Software Sovia-InStore Assistant (Anbieter: Bütema) zum Einsatz, die im Zusammenspiel mit der IT-Lösung Sovia-Digital Signage in den Filialen auch die technologische Verknüpfung mit Bildschirmen in den Verkaufsräumen möglich macht. Darauf werden sowohl Produktinformationen als auch das „Bär-Gefühl“ kommuniziert. „Unsere Schuhe werden in traditioneller Handwerkskunst hergestellt – in über 160 Arbeitsschritten, aus sorgfältig ausgewählten Ledern und mit eigens entwickelten anatomischen Leisten“, erläutert Sebastian Bär. „Diese Hingabe, ist eines der Themen, die wir kommunizieren wollen.“

Die Verkaufsmitarbeiter können via Smartphone die Bildschirme in den Geschäften ansteuern und auf Produkt- sowie Verfügbarkeitsinforma-tionen als auch Video-Clips und Styling-Beispiele zugreifen. Zumeist beziehen sich die Inhalte ausschließlich auf Ware, die auch physisch in der jeweiligen Filiale vorhanden ist. Je nach räumlichen Bedingungen kommen Bildschirme in Hoch- und/oder Querformat zum Einsatz. Externe Mediaplayer oder Filial-server sind nicht notwendig. „Der Aufwand ist überschaubar“, erläutert Bär. „Denn die Inhalte sind im Produktinformationssystem, aus dem auch der Onlineshop und die Website mit Inhalten versorgt werden, bereits enthalten.“

Quelle: Business Handel Heft 8 / 2015

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