Von Lutz Hollmann-Raabe, COO & CSO, Bütema AG
Retail Media ist aktuell in aller Munde. Viele Anbieter locken mit der Aussicht auf eine einfache Integration und schnelle Amortisation der Investitionskosten. Doch was versteht man eigentlich genau unter Retail Media und worauf kommt es dabei an?
Retail Media umfasst alle Werbe- und Marketingaktivitäten direkt am Point of Sale. Gemeint ist also die Werbung von Marken und Unternehmen innerhalb von Einzelhandelsstrukturen. Ein klassisches Beispiel sind gesponserte Produkte auf Online-Marktplätzen wie Amazon, Otto, eBay oder Zalando.
In jüngster Zeit findet Retail Media jedoch auch verstärkt im stationären Einzelhandel Anwendung. Digital Signage Displays bieten hier eine ausgezeichnete Möglichkeit für Werbung, wobei die Nachfrage stetig steigt.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Technologie ist, dass Einzelhändler durch die Nutzung von Retail Media – besonders an stark frequentierten Standorten – einen Teil ihrer Investitionskosten decken können. Marken und Unternehmen weltweit profitieren dabei von zusätzlichen Werbeflächen – eine klassische Win-Win-Situation.
Wichtig für Einzelhändler ist die sorgfältige Auswahl und Anpassung der Retail Media Werbung. Abhängig vom Anbieter lässt sich die Werbung in verschiedene Branchen segmentieren und sollte immer auf die spezifische Zielgruppe des Einzelhändlers zugeschnitten sein. Ein Baby- und Kinderbedarfsgeschäft könnte seine Displays beispielsweise für Werbung von Nachhilfeagenturen und Haushaltshilfe-Vermittlungen anbieten. Werbung für Reiseveranstalter, die sich ausschließlich an Erwachsene richten, wäre hingegen wohl weniger zielführend.
Durch die passgenaue Ansprache der Zielgruppe fügt sich die Werbung in die Digital Signage Ausspielungen des Einzelhändlers ein und stärkt seinen Ruf als Kenner seiner Kunden. Und das ist es doch worauf es letztlich ankommt. Die Wünsche, Bedürfnisse und Probleme des Kunden besser zu verstehen als er selbst und Lösungen anzubieten von denen er noch gar nicht wusste, dass er sie braucht.