Wieso ist es Ihrer Meinung nach wichtig digitale Technologien im Handel zu etablieren?
Der Konsument ist anspruchsvoller geworden und unterscheidet nicht mehr ob er etwas on- oder offline kauft. Die Grenzen verschwimmen zunehmend und der Kunde erwartet das Beste aus beiden Welten. Eine hervorragende Beratung im Onlineshop ist für ihn genauso selbstverständlich wie eine gute Produktauswahl (mit Verlängerung zum Onlineshop) im stationären Handel. Gleichzeitig erwartet er Aktionen, Rabatte und Empfehlungen wie im Online Bereich. Daraus lassen sich Arbeitsfelder wie Omnichannel, CRM und Consumer Apps, Emotionalisierung, sowie eine Bestands- und Sortimentssteuerung ableiten.
Wie hat sich die Handelslandschaft im letzten Jahr seit der EuroShop verändert?
Einige Probleme speziell im Modebereich haben die Situation beschleunigt und verschärft. Der Handlungsdruck für Retailer wird schnell größer. Im Modebereich haben der Klimawandel und das Wetter in Deutschland dafür gesorgt, dass traditionelle Verfahren zur Saison- und Sortimentsgestaltung nicht mehr funktionieren. Bei vielen Retailern waren die falschen Mengen zum falschen Zeitpunkt im Store. Das hat zu massiven Rabatten geführt. Als der Bedarf schließlich da war, war die Ware schon ausverkauft. Je traditioneller die Händler aufgestellt sind, desto schlimmer waren die Auswirkungen. Der Trend zu kleineren Flächen, zugespitzten, schnell wechselnden Sortimenten und einer möglichst guten Omnichannelverknüpfung wird sich beschleunigen. In diesem Zusammenhang wird eine Marktbereinigung einsetzen.
Welche neuen Tools und Lösungen stellt Bütema in diesem Jahr vor?
Bütema stellt mit soviaRetail 4.0 die neueste Version des sovia Retail Core vor. Das Produkt entwickelt sich zur Digital Experience Plattform. Unsere Themen sind hier Reporting und Auswertung (Big Data), eine klare Ausrichtung der Lösung in der Azure Cloud, erste Schritte zur Verknüpfung in sozialen Netzwerken (Ausspielen von Instagram und Facebook Medien), sowie erste Ansätze zur Automatisierung von Inhalten mit Hilfe von künstlicher Intelligenz. Außerdem stellen wir neue Versionen des InStore Assistant, Self Service und Backstores vor. Eine neue Navigation und ein schnelleres und besseres Look and Feel sind hier die wichtigsten Weiterentwicklungen. Das Highlight wird aber sicherlich unsere neue Lösung zur Einbindung von Licht und Ton für die noch bessere Inszenierung der Produkte am Point of Sale sein.